CampusSource-Workshop 2000
26. / 27. Juni 2000 ♦ Hagen
Pressemitteilung des MSWF zum Workshop vom 26./27.6.2000 in Hagen
Land fördert mit 1,27 Millionen Mark
Andere Bundesländer zu Gast beim Workshop in Hagen
Landesinitiative CampusSource stellt sich vor
Das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung teilt mit:
Neue Medien werden die Bildungslandschaft in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Für die Hochschulen des Landes sollen die erforderlichen software-technischen Infrastrukturen jetzt im Rahmen der Landesinitiative CampusSource entwickelt werden, so Bildungsministerin Gabriele Behler heute zu Beginn des Workshops, zu dem auch zahlreiche andere Bundesländer Vertreter entsandt haben.
"Im Zeitalter des Internets müssen wir neue Wege der Kooperation gehen", so Behler in der Ankündigung der Landesinitiative. Die Kernidee ist, dass die in einer Hochschule entstehenden Softwareprogramme kostenfrei als sogenannte Opensource-Software auch anderen Hochschulen zur Verfügung gestellt werden.
Auf diese Weise werden Doppelentwicklungen vermieden, und die Ressoucen vieler Hochschulen können für die Optimierung eingesetzt werden. Vorbild dieses Vorhabens ist das weltweit bekannte Betriebssystem LINUX des Finnen Linus Torvalds.
Die Software der Hochschulen muss die Informationsvermittlung, die Kommunikation und die Verwaltung für die Studierenden und die Lehrenden unterstützen. Ein konkretes Bespiel ist die Organisation und Unterstützung des Übungsbetriebes. Idealerweis keönnen die Anmeldung zur Übung, die Bereitstellung von Übungsmaterial und die Kommunikation zur Vor- und Nachbereitung der Übung auf elektronischem Wege schneller und transparenter erledigt werden. Mit einem Mausklick sollte darüber hinaus jederzeit auch der Bezug zu den entsprechenden Unterlagen der Vorlesung oder zur Digitalen Bibliothek herstellbar sein.
Eine grundlegende Eigenschaft der CampusSource-Software ist, dass sie zu einem sehr komplexen System zusammengefügt werden muss. Es werden viele Softwaremodule benötigt, die technisch kompatibel sein müssen. Die Landesinitiative CampusSource beschränkt sich daher nicht auf die reine Softwareentwicklung sondern will im Internet unter der Adresse www.campussource.de ein Portal für das gesamte Thema darstellen.
Alle Beteiligten werden die Möglichkeit haben, Informationen auszutauschen und die Entwicklungen zu diskutieren. Im Vordergrund werden die Funktionalitäten der Software und die Qualitätssicherung stehen. Aber es soll ebenso ein Forum entstehen, in dem Wissenschaftler über eine Referenzarchitektur für das Gesamtsystem diskutieren und sich auf eine Vereinheitlichung von Schnittstellen für die verschiedenen Module verständigen.
Die Landesinitiative CampusSource hat bereits weit über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus Interesse hervorgerufen. Das Ministerium hat daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Bundesländer sowie Vertreterinnen und Vertreter von Ministerien und überregionalen Einrichtungen am 26. und 27. Juni d.J. zu einem Workshop nach Hagen eingeladen. Eine Gruppe führender Hochschulvertreter aus Nordrhein-Westfalen wird die Ziele der Initiative präsentieren und Projekte aus den Universitäten in Hagen, Köln und Münster vorstellen, in denen Softwaremodule für die technischen Plattformen der Hochschulen entwickelt worden sind. Für die Initiative ist eine Kernarbeitsgruppe eingerichtet worden, der Wissenschaftler aus den Universitäten in Essen, Hagen, Köln, Münster und Paderborn angehören. Die Initiative basiert inhaltlich auf einer Reihe von Forschungsprojekten, die in Nordrhein-Westfalen bereits zu zukunftsträchtigen Ergebnissen geführt haben:
- CAL / CAT (Prof. Grob, Universität Münster)
- ET-Online (Prof. Kaderali, FernUniversität Hagen)
- MILESS (Dr. Lix, Universität-Gesamthochschule Essen)
- Virtueller Campus Informatik (Prof. Schlageter, FernUniversität Hagen)
- VIRTUS (Prof. Leidhold, Universität Köln)
- WebAssign (Prof. Six, FernUniversität Hagen)
Besonders hervorzuheben sind die Entwicklungen für die Virtuelle Universität in der FernUniversität in Hagen. In einem dreijährigen Forschungsprojekt, das vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) des Landes Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 3,2 Mio. DM gefördert worden ist, ist eine Plattform entwickelt worden, die bereits von mehr als 9.000 Studierenden täglich im Studium genutzt wird. Die FernUniversität zählt damit zu den international führenden "Long Distance Learning"-Anbietern. Das Projekt wurde in den Fachbereichen Elektrotechnik und Informatik begonnen und wird zur Zeit in den Routinebetrieb auch für die anderen Fachbereiche überführt.
Mit dem heute beginnenden Workshop soll signalisiert werden, dass die CampusSource-Initiative an einer Kooperation auch mit Hochschulen anderer Bundesländer interessiert ist und dass die Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen ein nationales und später auch internationales Netzwerk aufbauen möchten, in dem sie eine tragende Rolle spielen.
Die Ausgangssituation dafür ist durch die vorzeigbaren Entwicklungen und angesichts der dichten Hochschullandschaft und der Autonomie der Hochschulen besonders günstig.
Die Landesregierung unterstützt die beteiligten Hochschulen in diesem Jahr mit zusätzlich 1,27 Mio. DM und plant für die Ausweitung der Initiative eine verstärkte Förderung inden kommenden Jahren.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle, Tel.: 0211/896-3505 oder -4273.