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[ Logos CampusSource e.V. und FernUniversität in Hagen ]

CampusSource Tagung 2022

17. März 2022 FernUniversität in Hagen (Online)

Tagung und Programm Bericht und Vorträge

Der Förderverein CampusSource e.V. und die CampusSource Geschäftsstelle der Fernuniversität in Hagen laden Sie ganz herzlich zur CampusSource Tagung am 17. März 2022 ein. Die Tagung wird coronabedingt wieder im Online-Format stattfinden und von der FernUniversität in Hagen ausgerichtet.

Die Tagung richtet sich an Wissenschaftler:innen, Lehrende, Digitalisierungs-Beauftragte, IT- und organisationsverantwortliche Mitarbeiter:innen und Bibliotheksmitarbeiter:innen an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Die CampusSource Tagung widmet sich diesmal den Themen der Forschungssoftwareentwicklung, dem BMBF Projekt der Nationalen Bildungsplattform und den immer stärker aufkommenden Self-Sovereign Identities.

Forschungsfragen mit Hilfe selbst programmierter Software zu untersuchen, gehört inzwischen zum Standard wissenschaftlichen Arbeitens. Forschungssoftware wird dabei von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Ausbildungen entwickelt. Wissenschaftler:innen, Studierende, und professionelle Softwareentwickler:innen in unterschiedlichen Positionen tragen in großer Diversität dazu bei. Oft wird Forschungssoftware aber noch als Nebenprodukt behandelt. Der gemeinsam mit dem Helmholtz Open Science Office und dem de-RSE e.V. ausgerufene campusSOURCE Award 2022 möchte einen Beitrag dazu leisten, dies zu ändern und Wissenschaftler:innen, die als Beitrag zu ihrer Forschung auch Software entwickeln, stärker in den Fokus rücken. Mit dem campusSOURCE Award 2022 werden Personen oder Teams ausgezeichnet, die wesentliche Beiträge für die Unterstützung von wissenschaftlich Arbeitenden, die Forschungssoftware entwickeln, leisten und so neue und innovative Forschungssoftware ermöglichen. Der Vormittag widmet sich der Preisverleihung und der Vorstellung der Preisträger des campusSOURCE Award 2022.

Am Nachmittag stellt sich Frau Dr. Bernadette Fritzsch (de-RSE e.V.) der Frage "Hidden Figures – wo sind sie?" und gibt einen Einblick in die Diversität und Sichtbarkeit von Frauen bei der Entwicklung von Forschungssoftware. Herr Dr. Jan Renz (BMBF) informiert über den Status und weiteren Verlauf des BMBF-Projektes zur Nationalen (Open Source) Meta-Bildungsplattform Deutschland. Abschließend berichtet Herr Dr. Gerd Kortemeyer (ETH Zürich) über die Bedeutung der Nutzer-Selbst-Souveränität (SSI) in Lehr- und Lernsystemen und den Status der vom BMBF geförderten Life Long Learning Open Operating Platform (L³OOP).

Bitte leiten Sie diese Einladung gerne an interessierte Mitarbeiter:innen ihres Hauses weiter.

Die Anmeldung zur CampusSource Tagung kann unter http://www.campussource.de/tagung erfolgen.

Die Teilnahme an der CampusSource Tagung 2022 ist kostenlos.

Wir freuen uns darauf, Sie als Teilnehmer:in der Tagung begrüßen und mit Ihnen über spannende Themen diskutieren zu dürfen.

Tagungsdaten

Datum: Donnerstag, 17. März 2022
Uhrzeit: 10:00 bis ca. 16:45 Uhr
Ort: FernUniversität in Hagen (Online Zoom)

Themen und Vorträge

Peerlearning: Der Codeclub am Max-Planck-Institut für Psychiatrie
- Jonas Hagenberg, Linda Dieckmann, Max-Planck-Institut für Psychiatrie -

Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie arbeiten Wissenschaftler:innen mit ganz unterschiedlichen Programmierkenntnissen zusammen. Viele von ihnen haben keine formale Ausbildung in Informatik, benötigen aber Programmierskripte und Forschungssoftware für ihre Forschung. Daher wurde der Codeclub wiederbelebt, bei dem sich gegenseitig Tipps rund um Programmierung, neue Softwarepackages oder beste Vorgehensweisen vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht werden. Außerdem bietet dieser eine Plattform, um Partner:innen für Code Review zu finden. In dem Vortrag wird die Motivation und das Konzept für den Codeclub näher vorgestellt.


Programmieren und Mehr: Erfahrungen mit der Entstehung von research software engineering
- Dr. Benjamin Fuchs, Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt -

Research Software Engineering (RSE) ist im letzten Jahrzehnt als Spezialisierung zur Unterstützung der Forschung entstanden. Da Herr Dr. Fuchs seit seiner Promotion im Jahr 2012 in diesem Bereich arbeitet, hat er die Entwicklung dieser neuen Spezialisierung in seiner täglichen Arbeit aus erster Hand erlebt. Als Verantwortlicher für das Software-Engineering in der Abteilung ESY (Energiesystemanalyse) des DLR-Instituts VE (Vernetzte Energiesysteme) hat er gelernt, dass RSE viel mehr umfasst als nur die Erstellung von Quellcode. RSE beeinflusst unsere Kommunikation, unsere Arbeitsprozesse, die Art und Weise, wie wir Wissen austauschen und wie wir unsere Werkzeuge und die von uns eingesetzten Methoden nutzen. Dies wird besonders in Open-Source-Publikationen deutlich, die im Forschungsgebiet der Energiesystemanalyse eine wichtige Rolle spielen und zu denen Herr Dr. Fuchs mit seinem Team aktiv mit Modellen und Werkzeugen beiträgt.

In diesem Vortrag möchte Herr Dr. Fuchs darlegen, was er als entscheidend für eine erfolgreiche, respektvolle Symbiose zwischen Forschung und Softwareentwicklung erlebt hat und wo er und sein Team die Früchte der Zukunft ernten können.


SURESOFT: Ein Ansatz für nachhaltige Softwareentwicklung in der Wissenschaft
- Dr. Jan Linxweiler, Technische Universität Braunschweig -

In vielen Disziplinen ist Forschungssoftware heutzutage von essenzieller Bedeutung für den wissenschaftlichen Fortschritt. In der Regel wird diese Software von den Wissenschaftler*innen selbst geschrieben. Diese verfolgen bei der Entwicklung allerdings zumeist eine kurzfristige Strategie, die auf möglichst frühzeitige Ergebnisse abzielt. In den meisten Fällen führt dieses Vorgehen jedoch zu einer geringen Softwarequalität, zumal die Wissenschaftler;innen im allgemeinen Autodidakten sind. Infolgedessen wird eine weitreichende und langfristige Verwendung der Software verhindert und gleichsam die Qualität der wissenschaftlichen Forschung und das Tempo des Fortschritts beeinträchtigt.

Das Projekt SURESOFT zielt darauf ab, eine generelle Methodik und Infrastruktur auf der Grundlage von Continuous Integration (CI) für Forschungssoftwareprojekte zu schaffen. CI ist die Voraussetzung für die Verbesserung der Qualität von Forschungssoftware, die Vereinfachung der Softwarebereitstellung und die Gewährleistung der langfristigen Nachhaltigkeit und Verfügbarkeit. Darüber hinaus nutzt SURESOFT die technische Grundlage von CI, um eine langfristige Archivierung und die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zu ermöglichen.

WIm Rahmen des SURESOFT-Projekts haben sieben Partnerinstitutionen der TU Braunschweig seit nunmehr eineinhalb Jahren eng zusammengearbeitet, um einen Ansatz zur Unterstützung der Entwicklung von nachhaltiger Software sowohl zu entwickeln als auch selbst anzuwenden. Über Erfahrungen und sich gestellten Herausforderungen möchte Herr Dr. Linxweiler gern berichten.


Das Citation File Format (CFF): Forschungssoftware zitierbar machen
- Stephan Druskat, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt -

Das Citation File Format (CFF) ist ein offenes Community-Projekt, das ein Format für Softwarezitationsmetadaten spezifiziert und dafür ein entsprechendes Schema, eine Implementierung und Tooling bereitstellt. Das Format befähigt Forschende zur korrekten Zitierung von Softwareprojekten und -versionen, so dass Entwickler:innen von Forschungssoftware die ihnen zustehende Anerkennung erhalten können. Gleichzeitig fördert es Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und Nachnutzbarkeit von wissenschaftlicher Software und trägt so auch zu besserer Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen bei. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über das Projekt und Format CFF, sowie über vorhandene Werkzeuge und Integrationen in Plattformen wie GitHub, Zenodo und Zotero.


best-practice programming templates with cookietemple
- Lukas Heumos, Philipp Ehmele, Tobias Langes, Helmholtz Zentrum München -

Akademische Software muss komplexen Anforderungen genügen, wird jedoch oftmals unter Zeitdruck und von unerfahrenen Programmierern in interdisziplinären Projekten entwickelt. Dies führt häufig dazu, dass Projekte unvollständig und fehlerhaft veröffentlicht werden. Hier wird cookietemple vorgestellt, eine best-practice programming template Sammlung, wodurch Nutzern sowohl ein schneller Start in die Implementierung ermöglicht wird als auch der Mangel an professioneller Standardisierung angegangen werden soll. Dies wird anhand mehrerer Anwendungen, die auf Grundlage von cookietemple entwickelt wurden, demonstriert.


Hidden Figures – wo sind sie?
- Dr. Bernadette Fritzsch, Gesellschaft für Forschungssoftware de-RSE e.V. -

Der Film "Hidden Figures" basiert auf historischen Tatsachen und zeigte 2017 einem breiten Publikum, dass bereits bei der Einführung von Computern bei der NASA in den 50er Jahren Frauen an deren Programmierung beteiligt waren, deren Leistung aber weitgehend unbekannt blieb. Heute blicken wir auf eine immer weiter erstarkende Community der Research Software Engineers und fragen nach Diversität und nach Sichtbarkeit von Frauen bei der Entwicklung von Forschungssoftware.


Stand des BMBF Projektes zur Nationalen Bildungsplattform
- Dr. Jan Renz, Bundesministerium für Bildung und Forschung -

Das Projekt der Nationalen Bildungsplattform des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), welches im Handlungsfeld des digitalen Bildungsraumes durchgeführt wird, geht demnächst in die Umsetzungsphase. Dieses Projekt hat zum Ziel den Bildungsraum bereichs- und lebensphasenübergreifend zu vernetzen – dies schließt Universitäten und Hochschulen explizit mit ein. Herr Dr. Jan Renz vom BMBF bringt uns hier auf den aktuellen Stand – was sich als ein Ergebnis der dann abgeschlossenen Konzeptionsphase schon vorsichtig sagen lässt: Die Projekt Bezeichnungen „National“ und „Plattform“ sind vermutlich nicht zutreffend.


SSI, my, oh, my! - Nutzer-Selbst-Souveränität in Lehr- und Lernsystemen
- Dr. Gerd Kortemeyer, ETH Zürich -

Was hat das Bezahlen einer Tasse Kaffee mit dem Erwerb eines Master-Abschlusses zu tun? Welche Auswirkungen wird die Datensouveränität in Verbindung mit selbstsouveränen und verteilten Identitäten auf das Bildungsökosystem haben? Wie lassen sich Bildungsdienste am besten verpacken, damit selbstsouveräne Lernende und Lehrende mit ihnen in Verbindung treten können? Wie können Universitäten in einer globalisierten Gesellschaft, in der Betrug an der Tagesordnung ist, die Echtheit von Credits und Abschlüssen überprüfen? Was, wenn gegenseitiges Wohlwollen einfach nicht vorausgesetzt werden kann? Und was hat Einstein mit all dem zu tun? Diese und weitere Fragen werden in diesem Vortrag nicht beantwortet, aber wir können hoffentlich vor dem Hintergrund einer Einführung in Self-Sovereign Identities (SSI) darüber nachdenken, wie wir uns ihnen nähern können.


Tagungsprogramm

09:30 Uhr Login/Warm-up/Technikcheck
10:00 Uhr Begrüßung und Einleitung zur Tagung Thomas Wenk
Leiter CampusSource Geschäftsstelle
10:05 Uhr Laudatio campusSOURCE Award 2022 Dr. Oliver Rubner
Vorsitzender Förderverein CampusSource e.V.
10:15 Uhr Peerlearning: Der Codeclub am Max-Planck-Institut für Psychiatrie Jonas Hagenberg, Linda Dieckmann
Max-Planck-Institut für Psychiatrie
10:45 Uhr Programmieren und Mehr: Erfahrungen mit der Entstehung von research software engineering Dr. Benjamin Fuchs
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
11:15 Uhr Kurze Pause
11:30 Uhr SURESOFT: Ein Ansatz für nachhaltige Softwareentwicklung in der Wissenschaft Dr. Jan Linxweilerg
Technische Universität Braunschweig
12:00 Uhr Das Citation File Format (CFF): Forschungssoftware zitierbar machen Stephan Druskat
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
12:30 Uhr best-practice programming templates with cookietemple Lukas Heumos, Philipp Ehmele, Tobias Langes
Helmholtz Zentrum München
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Hidden Figures – wo sind sie? Dr. Bernadette Fritzsch
Gesellschaft f. Forschungssoftware de-RSE e.V.
14:45 Uhr Stand des BMBF Projektes zur Nationalen Bildungsplattform Dr. Jan Renz
Bundesministerium für Bildung und Forschung
15:30 Uhr Kurze Pause
15:45 Uhr SSI, my, oh, my!
Nutzer-Selbst-Souveränität in Lehr- und Lernsystemen
Dr. Gerd Kortemeyer
ETH Zürich
16:30 Uhr Schlusswort Dr. Oliver Rubner
Vorsitzender Förderverein CampusSource e.V.

Die Zeitangaben verstehen sich mit ausreichend Zeit für Fragen an die Vortragenden

Anmeldung

Die Anmeldung zur CampusSource Tagung 2022 kann unter www.CampusSource/tagung/anmeldung.html erfolgen.

Die Teilnahme an der CampusSource Tagung 2022 ist kostenlos.